Zug - 02.11.2019
Mit Kampf und Einsatzwille gegen den Tabellenführer
Für die Schaffhauser Rugbyspieler ging es nach den vergangenen harzigen Wochen im letzten Heimspiel der Saison ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus Zug.
Gegen die Innerschweizer, welche noch vor 2 Jahren in der NLB spielten konnte man noch nie gewinnen. Die Vorzeichen standen also denkbar schlecht, niemand erwartete etwas von den Schaffhausern. Captain Kradolfer wies darauf hin, dass genau in solchen Spielen in der Vergangenheit immer wieder das gelb-schwarze Kämpferherz besonders zum Vorschein kam.
So sollte es auch heute sein. Gleich zu Beginn setzten sich die Innerschweizer in der Schaffhauser Hälfte fest und machten Druck. Vermutlich erwarteten sie heute einen Spaziergang ohne grosse Gegenwehr und mit vielen Punkten auf dem Scoreboard.
Dies sollte ihnen aber lange verwehrt bleiben. Die in letzter Zeit arg gebeutelte Schaffhauser Defensivlinie stand wacker, verschob sich mit dem Gegner und stellte die Mannschaft als Einheit dar.
In den Standardsituationen hatten die Forwards heute gar eine beeindruckende Übermacht. Die eigenen Scrums wurden mit Überlegenheit gewonnen. Der Ball konnte jeweils sogar noch einige Meter mitgetragen werden und Scrumhalf Bucher hatte genug Zeit, den Ball in die Backslinie zu spielen. Auch in den Line-outs wurden starke Varianten vorgetragen und der Ball konnte fast ausschliesslich behauptet werden.
Trotz des starken Drucks der Zuger Hintermannschaft gelang es auch den Backs immer wieder ihre Spielzüge durchzuführen und den Forwards mit einigen gemachten Metern zu helfen.
Schwächen zeigten die Munotstädter heute aber in den Tacklings. Statistikexperte Pinto notierte ganze 17 verpasste, was gegen ein starkes Team wie Zug schlicht zu viel ist. Flanker Wanner konnte zwar immer wieder durch die Linie durchgebrochene Spieler im letzten Moment stoppen.
Trotzdem gelang es den Gästen irgendwann den Riegel zu knacken und ihre ersten Punkte zu legen.
Heute war aber nicht das Resultat das Wichtigste, sondern sich als Team geschlossen zu präsentieren, mit allem was man hat dagegen zu halten hat und es dem Gegner möglichst schwer zu machen.
Immer wieder setzten sich die Golden Balls in der gegnerischen Hälfte fest. Die starken Schaffhauser Forwards konnten durch erfolgreiches Mauling Meter für Meter gut machen und drückten auf die ersten Punkte. Flanker Kradolfer scheint das Pech in letzter Zeit aber irgendwie an den Händen oder in seinem Fall an seinen Pranken zu kleben. Bereits im letzten Spiel gegen Luzern legte er einen sauberen Versuch, wurde aber vom Schiedsrichter auf Grund verwirrender Linienfarben zurückgepfiffen. Heute wollte er es besser machen, orientierte sich in der Maul mit vielen Mit-und Gegenspielern geografisch souverän und hatte den vollen Überblick, wo der Kompass auf Tryline zeigte. Er legte den Ball, atmete schwer und freute sich über die vermeintlichen Punkte. Was aber zeigte der Ref an? Kein Try! Fragezeichen und Enttäuschung zeigten sich bei den beteiligten Schaffhausern. Lamentieren bringt aber nichts, weiter gings und schon bald durften sich die Hausherren dann auch über ihre ersten effektiven Punkte freuen.
Kicker Lemme verwertete einen Penaltykick souverän.
Die Niederlage war heute nicht abzuwenden, das Spiel machte aber Mut für die Rückrunde. Wie es eigentlich allen bewusst ist, hat man das nötige Potential für diese Liga. Wenn die Mannschaft als Team arbeitet, sich gegenseitig anspornt und vollen Einsatz zeigt, dann werden schon bald die ersten Punkte Tatsache werden.
Resultat: 3:38
Man of the match: Bucher
Team Schaffhausen:
1 Ehrat
2 Gaille
3 Gruber
4 Kradolfer J.
5 Gerdener
6 Torres
7 Kradolfer S.
8 Wanner
9 Bucher
10 Lemme
11 Henggeler
12 Sieber
13 Ledergerber
14 Henggeler
15 Brauchli
16 Hillepold
17 Arm
18 Eichenberger
19 Van de Velde